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Computergestützter Zahnersatz

Unter Computergestützter Zahnersatz versteht man die Anfertigung von Kronen, Brücken oder Implantatzubehör anhand computergestützter Technologie. Dabei erfolgen sowohl der Entwurf (CAD: Computer Aided Design) als auch die Herstellung (CAM: Computer Aided Manufacturing) mit Hilfe intelligenter Softwareprogramme und durch mit diesen vernetzte Fräseinheiten.

Voraussetzung hierfür waren die rasanten Entwicklungen in der Computertechnologie im Verlauf der letzten Jahrzehnte, welche ermöglichen, dass komplizierte Programmsteuerungen mit in ihren Bewegungsmöglichkeiten erweiterten Fräsen gekoppelt werden können. Zunächst für Raumfahrt und Autoindustrie entwickelt, wurde die Technologie schließlich in die moderne Zahntechnik übernommen.

Die CAD/CAM-Technologie kann von der Oberflächenerfassung des präparierten (beschliffenen) Zahnes bis zum Fräsen des Werkstücks alle Arbeitsschritte umfassen. Zunächst muss die Präparation dreidimensional übertragen werden. Danach erfolgt die Konstruktion des Werkstücks unter Berücksichtigung der Lagebeziehung zu den Nachbarzähnen und den Zähnen des Gegenkiefers. Schließlich wird die Konstruktion durch einen Fräsroboter in das Werkstück umgesetzt.

In aller Regel wird zunächst ein CAD/CAM-Gerüst angefertigt und dieses danach mit keramischen Massen verblendet. Diese Verblendung wird nach wie vor von Hand durch einen erfahrenen Zahntechniker in mehreren Farbschichten aufgetragen und aufgebrannt.

Die CAD/CAM-Technologie hat den Einsatz hochwertiger, biokompatibler keramischer Materialien (Feldspat, Glaskeramik, Lithiumdisilikat, Zirkondioxid) vorangebracht. Aber auch Kobalt-Chrom-Legierungen, Kunststoffe und bioverträgliches Titan können mit der CAD/CAM-Technologie bearbeitet werden.

Indikationen (Anwendungsgebiete)

  • Inlays
  • Onlays
  • Teilkronen
  • Veneers
  • Kronen/Kronengerüste
  • Brücken/Brückengerüste
  • Implantatzubehör
  • Implantat-Suprakonstruktionen (Zahnersatz auf Implantaten)
  • Stege
  • Geschiebe
  • für Keramik:Unverträglichkeit gegen Metalllegierungen

Kontraindikationen (Gegenanzeigen)

  • Bei Bruxismus (Zähneknirschen) sollte der Einsatz von Keramik sorgfältig bedacht werden, auch wenn mittlerweile für diesen Indikationsbereich monolithisches Zirkonoxid (z. B. BruxZir®) angeboten wird.
  • Verblendung von CAD/CAM-Gerüsten bei Bruxismus aufgrund der Gefahr des Chipping (Abscheren der Verblendung vom Gerüst beim Knirschen)
  • Monolithische Keramik im Frontzahngebiet – Monolithisch hergestellte Frontzahnkronen werden hohen ästhetischen Ansprüchen nicht gerecht. Hier sollte auf die individuelle, handgeschichtete keramische Verblendung eines CAD/CAM-Gerüstes durch den erfahrenen Zahntechniker zurückgegriffen werden.
  • Überempfindlichkeit gegen adhäsives Kunststoff-Befestigungsmaterial – Hier ist die Auswahl des Zahnersatzmaterials auf Werkstoffe (Zirkonoxid) eingeschränkt, die mit konventionellen Zementen (Zinkphosphat, Glasionomer, Carboxylat) eingesetzt werden können.
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